Der Bahndamm

Dieser Bericht wird länger sein als mancher zuvor, gibt es doch zum Thema eine Menge zu erzählen:

Wie bereits im letzten Bericht kurz erwähnt ist der Bahndamm, der die untere und obere Ebene trennt, recht steil. In meiner Planung hatte ich eigentlich einen begrünten Damm vorgesehen. Allerdings musste ich lernen, dass ab einer gewissen steilen „Hanglange“ kein Naturdamm mehr in Frage kommt. Da mein Damm eine Steigung von fast 800 hat, musste ein befestigter Bahndamm her.

Ich habe lange überlegt aus welchem Material ich den Damm fertige, komme ich doch in Summe auf ca. 6 Meter Länge. Erste Gedanken, den Damm in Dämmmaterial (z.B. Styrodur oder Silatec) zu ritzen hatte ich, weil ich irgendwann auch eine Kopfsteinpflasterstraße benötige und schon tolle Anleitungen gesehen habe. Parallel habe ich aber auch Mauern ganz allgemein in MDF geritzt bzw. graviert gesehen. Und so wollte es der Zufall, dass ich plötzlich Zugang zu einem Lasercutter bekommen habe.

Hier die Geschichte dazu:

In unserer Stadt gibt es den Makerspace Gütersloh e.V., auf den ich zu diesem Zeitpunkt durch Zufall aufmerksam geworden bin. Dort gibt es auch einen Lasercutter, den man nach einer gewissen Einarbeitungszeit selbstständig nutzen darf. Es ist im Übrigen egal ob man gleich Mitglied im Verein wird oder einfach zum Werken im „Space“ erscheint. Ich war schnell überzeugt vom Makerspace und bin auch gleich Mitglied geworden.

Da mein Bahndamm natürlich ganz individuell auf meine Anlage zugeschnitten ist, gab es dafür keine Basis die ich irgendwo kaufen konnte. So musste ich den Damm selbst konstruieren. Dazu habe ich eine Software genutzt, mit der ich 2D-Zeichnungen erstellen konnte, die dann zum Bearbeiten in die Steuerungssoftware des Lasercutter überspielt wurde.

Damit der Bahndamm auch realistisch daher kommt war einiges an Recherche notwendig. Irgendwann habe ich mich für ein „Muster“ entschieden und dieses dann digital gezeichnet. Während der Lernphase im Umgang mit dem Lasercutter habe ich erkannt, dass es (zumindest) für meinen Bahndamm gut ist, wenn ich den Umriss der Steinquader in das MDF einritze und die Fugen zwischen den Steinen zusätzlich graviere. Das ergibt später bei der Colorrierung einen tollen Effekt.

Diese Zeichnung dient als Basis für den Lasercutter, der die „Muster“ ritzt und graviert und letztendlich dieses Teilstück zur weiteren Bearbeitung erstellt.

Diese Elemente sind zwar in einer anderen Breite, aber so sieht das Ergebnis aus wenn der Lasercutter seine Arbeit erledigt hat.

Nach dem ich mich für ein „Muster“ entschieden habe musste nur noch festgelegt werden welche farbliche Gestaltung die Mauer erhalten soll. Immerhin werden es ja bis zu 6 Meter in gleicher Ausgestaltung. Nach diversen Versuchen – ich habe mich zum ersten Mal mit derartiger Farbgestaltung auseinandersetzen müssen – habe ich mich festgelegt auf eine granitartige Colorrierung. Nachfolgend die einzelnen Schritte bis zum Endergebnis.

Wie bei anderen Objekten auch, die man farblich gestaltet, wurde die MDF-Mauer mit einer hellgrauen Grundierung vorbereitet.

Danach erfolgte der eigentliche Farbauftrag in einem dunkelgrau. Beide Schichten habe ich mit der Airbrush aufgebracht.

Das letztendliche Finish erfolgte in sog. Granier-Technik mit Acrylfarbe in elfenbein. Auch hier waren es meine ersten Schritte in dieser Art Farbe aufzubringen. Im Lehrvideo sieht das alles so einfach aus. Aber was immer hilft: üben, üben, üben …

Jetzt zeige ich auf – vielleicht nicht ganz chronologisch – wie die ersten Meter des Bahndamms entstanden sind.

Die obere Ebene liegt, wie schon mal erwähnt, auf Querspanten die zum unteren Gleis hin abgeschrägt wurden. Da die obere Ebene (zumindest im Baustadium) nach oben zu klappen ist, konnte ich die Mauerteile nicht an die Anlagenplatte der oberen Ebene befestigen. Ich habe mich für „Stützelemente“ aus Styrodur entschieden, mit denen ich die Zwischenräume gefüllt habe.

Hier sieht man ein große Stützmauer (ca. 40 cm breit) in einer Stellprobe vor den „Stützen“.

Bis zum Tunnel auf der linken Seite hin nun einmal sämtliche Damm-Platten auch als Stellprobe.

An der senkrechten Stütze (noch aus Styrodur) ist der Übergang von der Hanglage der Stützmauer zum Überbau, der noch vor dem Tunnelportal mal eine andere Gestaltung zeigt.

In meiner ursprünglichen Planung sollte ungefähr an der Stelle wo jetzt noch der Pfeiler aus Styrodur steht das Tunnelportal errichtet werden. Mein Hobbykollege Jochen hatte dann aber eine andere Idee:

„Versetzt doch das Portal unter die Anlagenplatte. So erhältst du mehr sichtbare Strecke – und gestalte den Überbau des späteren Güterbahnhofsbereichs wie es vor Jahrzehnten schon PitPeg in einer seiner Broschüren aufgezeigt hat.“

Natürlich habe ich dann gleich in den alten Broschüren des großen Meisters geblättert und den Bauvorschlag gefunden.

Die Idee:

Die Einfahrt in den Tunnel und somit das Tunnelportal nach hinten zu verlegen.

Die Umsetzung:

Das Tunnelportal ist weiter nach hinten gerückt.

Ausgestaltung*:

Gemauerter Rand des Überführungsbauwerkes sowie Mauerabschluss auf dem Pfeiler.

*) Fotos dokumentieren oft am Besten wo es kleine Bastelfauxpas gibt, die natürlich noch entsprechend ausgebessert werden.

Die ersten 3 cm des Tunnelportals sind aus Styrodur. Da die Tunneleinfahrt dort schon im Bogen liegt war zu überlegen, wie man die Tunnelröhre weiter gestaltet. Ich habe mich für einen kleines Gerüst, einen Überbau entschieden, in den ich schwarzes Tonpapier kleben werde. So bekomme ich – so weit man sehen kann – eine dunkle innere Tunnelröhre.

Am linken Anlagenrand, zwischen Überbau und Tunnelportal, werde ich noch ein Stück Mauer anbringen mit offenen „Sichtfenstern“ (mir fehlt jetzt gerade einfach die richtige Bezeichnung) wie man es oftmals im Gebirge als Geröllschutz-Überbau sehen kann.

Ca. bis zur Mitte der Anlage ist jetzt die Stützmauer fertiggestellt. Abschließend noch ein paar Detailaufnahmen.

Bitte bewegen Sie die Bilder selber weiter.

mehr, mehr, mehr …